Gefahren des Internets
(Ein Vortrag zur Aufklärung und Prävention)
Polizeihauptkommissar Thomas Seiler von der Polizeiinspektion Pfarrkirchen besuchte vor einiger Zeit die 3. und 4. Klasse der Grundschule Schönau und klärte die Schüler auf interessante, anschauliche und kindgerechte Weise über die vielen Gefahren des Internets auf.
Anfangs fragte Herr Seiler, wer sich denn schon mit dem Internet auskennt und es zeigte sich, dass einige Kinder eigene Handys besitzen und fast alle Kinder mehr oder weniger Umgang mit Handys, Tablets oder Computern haben. Schon hier wurde deutlich, dass die Kinder viel redebedarf hatten und dieses Thema mehr als aktuell ist.
Herr Seiler erklärte, dass es wichtig ist, Kennwörter zu benutzen, die nicht auf die eigene Person hinweisen. Man sollte niemals den eigenen Namen oder ein persönliches Datum nehmen, sondern nur erfundene Namen und mehrstellige Zahlenkombinationen verwenden. Auch mit Spitznamen wie „sexy Mäuschen“ sollte man vorsichtig sein. Der Computer schlägt dem Nutzer immer sichere Kennwörter vor und diese kann man bedenkenlos verwenden. Ganz wichtig ist, dass man jedes Kennwort nur einmal benutzt. Sollte es doch einmal vorkommen, dass man gehackt wird, hält sich der Schaden in Grenzen. Die Kennwörter sollte man sich natürlich aufschreiben und an einem sicheren Ort aufbewahren. Herr Seiler hatte noch einen Tipp: Denke dir einen Satz aus wie z. B. Ich heiße Tom und mir gefällt Fußball. Von jedem Wort nimmst du nur die Anfangsbuchstaben und schon hast du ein sicheres, geeignetes Kennwort IhTumgF.
Eine aktive Firewall ist bei allen Geräten immens wichtig, so dass kein Zugriff durch Fremde möglich ist. Um den Kindern den Begriff Firewall zu erklären, verglich Herr Seiler diese mit einem Haus. Niemand würde freiwillig seine Fenster und Türen offen lassen, dass jederzeit jemand reinkommen könnte.
Zuhause hat fast jeder Haushalt ein WLAN, um schnell ins Internet zu kommen. Wenn man das WLAN einrichtet, muss man beim ersten Mal das mitgelieferte Passwort benutzen. Danach sollte man diese Zahlenkombination unbedingt ändern, da es keinen Schadenersatz gibt, falls sich Fremde in dieses WLAN einloggen.
Ein weiteres interessantes Thema des Vortrages war das „Phishing persönlicher Daten“. Ziel des Fischens ist es, in betrügerischer Absicht an persönliche Daten zu gelangen. In der Folge werden Kontoplünderungen und Identitätsdiebstahl begangen. Herr Seiler warnte die Kinder eindringlich vor unbekannten Anrufern, die einem am Telefon Lottogewinne oder ähnliches versprechen und dafür die genaue Adresse und Kontodaten benötigen. Niemals sollte man solchen Versprechungen glauben. Auch e-mails von unbekannten oder fragwürdigen Absendern sollte man sofort löschen. In solchen Nachrichten sollte man nicht auf Links klicken und keine Anhänge öffnen.
In diesem Zusammenhang wies Herr Seiler auch auf die Gefahren von Schadsoftware ausdrücklich hin. Wenn man sich Videos herunterlädt von fremden Personen und eine Datei angehängt ist, sollte man diese nicht öffnen. Ein aktiver Virenschutz bei Handys ist unerlässlich. Vorsicht ist auch geboten bei kostenlosen oder vermeintlich günstigen Angeboten bei ebay und anderen Plattformen. Solche Schnäppchen sollte man sich ganz genau überlegen, denn meistens ist etwas faul daran.
Abschließend ging Herr Seiler noch auf „digitale Streits“ ein. Viele Kinder werden in Klassenchats oder anderen Internetforen beleidigt und bedroht. Es werden Bilder oder Videos ins Netz gestellt, um andere zu demütigen. Mit Mobbing hat die Polizei täglich zu tun. Herr Seiler machte klar, dass dieses Verhalten strafbar ist und durch nichts zu entschuldigen. Frau Wimmer gab den Kindern einen guten Tipp: Wenn es Konflikte gibt, dann tragt diese bitte immer persönlich aus.
Freundschaftsanfragen bei Tiktok, Instagram oder Facebook sollte man nur annehmen von Personen, die man auch im wirklichen Leben kennt und selbst dann sollte man niemals Fotos posten, die einem später peinlich sein könnten. Das Internet vergisst nicht und selbst, wenn man Fotos löscht, könnte schon jemand einen Screenshot gemacht haben. Bei Bewerbungen könnte so ein Fehler dazu führen, dass man eine Arbeitsstelle später nicht bekommt.
Während des gesamten Vortrags merkte man, wie gerade das Thema Internet die Kinder bewegt. Viele Fragen kamen von den Schülern und immer wieder wurde von eigenen Erlebnissen aus der Familie erzählt.
Fazit: Das Internet ist aus dem Leben der Kinder nicht mehr wegzudenken und eröffnet ihnen vielfältige Möglichkeiten, birgt aber gleichzeitig zahlreiche Gefahren. Wenn man sich derer bewusst ist und vorsichtig mit persönlichen Daten umgeht, dann kann man das Internet für Information, Austausch und Spaß nutzen. Das Wichtigste ist aber auch schon für die Kleinsten: Medienkompetenz!
Ein herzliches Dankeschön gilt hier noch einmal Herrn Thomas Seiler für diesen äußerst lehrreichen Vortrag.
